Auch nach den Olympischen Spielen in Pyeongchang standen noch Weltcuprennen an. Doch leider konnte ich trotz grösster Anstrengungen an keinem der Rennen meinen verdrehten Rennrhythmus unterbrechen. Mit verdrehtem Rennrhythmus meine ich, dass ich immer in einem der beiden Qualifikationsläufen einen Fehler gemacht habe, während der andere Lauf meist super lief. Falls ich trotz dieser Fehler das Final erreichte, konnte ich dort nie mein Potenzial abrufen und stieg somit nie auch nur eine Runde weiter auf. Diese Saison war einerseits äussert frustrierend, doch auch sehr lehrreich.

Zum Abschluss der Saison standen noch die Schweizermeisterschaften am Rinerhorn in Davos Glaris auf dem Programm. Am ersten Tag beim Riesenslalom ging die gleiche Leier wieder von vorne los. Im ersten Lauf eine schlechte Performance, ein guter zweiter Lauf und in der ersten Runde des Finales eine starke Gegnerin, gegen die ich durch einen Fehler kurz vor dem Ziel, meine Chancen auf den Aufstieg in das Viertelfinale verbaut habe. Ich war weiderum überhaupt nicht glücklich über meine Leistung. Somit blieb mit noch ein allerletztes Rennen, um wenigstens noch einen guten Wettkampf abzuliefern. Am nächsten Tag stand der Parallelslalom auf dem Programm und die Kurssetzung war äusserst schwierig. Ich empfand dies als eine Herausforderung. Ich freute mich richtig auf den Lauf und die Challenge! Und dank dieser Einstellung konnte ich während dem ganzen Tag einen Lauf nach dem anderen für mich entscheiden. Am Schluss gewann ich das Europacuprennen und die Schweizermeisterschaft und so fand diese schwierige Saison doch noch ein versöhnliches Ende. Dieses Ergebnis, und vor allem meine physische und psychische Leistung, war für mich auch eine Bestätigung, dass ich es doch noch kann!

Ich habe mich entschieden, weiterhin dem Snowboardsport als Athletin erhalten zu bleiben. Doch ich habe im Verlauf der Saison gespürt, dass ich einiges ändern muss, damit ich meine Leistung wieder konstant abrufen können. So habe ich mich von meinem Team und meinen Trainern getrennt (nicht, dass sie einen schlechten Job gemacht hätten, aber die Situation war einfach nicht perfekt für mich), sowie habe ich bereits meine neue Wohnung in Mühlebach, zurück im Wallis bezogen. Ausserdem arbeite ich nun während dem Sommer einen Tag pro Woche fix in meinem Café, um zwischendurch den nötigen Abstand zum Spitzensport zu erreichen. In Magglingen bin ich nun viel weniger anzutreffen, da ich meine Konditrainings im Wallis durchführe. Wie und mit welcher Konstellation es für mich auf dem Schnee weiter geht, ist im Moment noch offen. Ich bin jedoch überzeugt, dass ich für die Zukunft die richtige Konstellation finden werde.

Bis bald!

Patrizia

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